Dienstag, 22. September 2009

sehr geehrte damen und herren,
aus gründen der in der volksrepublik china üblichen Zensur stellt unser werter freund DOMINIC die atuellen posts für uns ein.

Von Ankunft, Suche, Verwirrung und Kulturschock.

Nachdem unser Marathon-Flug gegen viertel nach Sieben (morgens, Ortszeit) endlich sein Ende gefunden hatte, schnappten wir uns ein Taxi und machten uns auf zu Connys Haus im Nordosten Pekings. Die anfänglich etwas hilflos wirkenden Blicke des Fahrers auf Connys Adresse stimmten uns skeptisch, doch nach 20 oder 30 Minuten Fahrt sagte Martin (der zum zweiten Mal hier ist): "Stimmt, jetzt weiß ich, wo wir sind; jetzt müssen wir nur noch da rechts rein...".
Mir viel schwer, das zu glauben, aber als wir
1.) die durch Sicherheitspersonal kontrollierte Schranke passiert hatten,
2.) durch den ummauerten, videoüberwachten Komplex gefahren waren,
3.) vor einer der "Villen" (es lässt sich nicht anders beschreiben, schaut euch die Bilder an!) ausgestiegen, den Taxifahrer entlöhnt hatten und
4.) Martin den Namen des Hundes kannte, der uns durch das Fliegengitter anbellte, musste an der ganzen Geschichte wohl doch etwas dran sein.
Franko, Connys Mann, öffnete uns die Tür und bat uns an den gedeckten Frühstückstisch.
Tatsächlich; für die nächsten zwei Wochen werden wir in einem der vielen Zimmer einer Villa leben.
Nach ein wenig Smalltalk mussten wir mit Franko zur Polizei, um uns zu melden und somit einer Strafe bei der kommenden Ausreise zu entgehen. Wir hatten und haben nicht die leiseste Ahnung wieso genau; aber wenn Franko das sagt, dann ist das so; schließlich hatte er wegen uns bereits einige Amtsgänge hinter sich gebracht und heute soll´s der Letzte sein.
Zwei Büros, zwei Passkontrollen und unzählige Nahtoderlebnisse während der Taxifahrt später gingen wir schließlich noch Geld wechseln; und natürlich, auch hier werden aus Gründen der Nachvollziehbarkeit für die Partei unser Pass eingescannt und die unzähligen Formulare feinsäuberlich ausgefüllt.
Kaum wieder zuhause, schon wieder los; die Gegend erkunden. Zum duschen blieb noch Zeit.
Fazit? Für mich?
Kulturschock!
Kein Witz!
Hier eine stichpunktartige Zusammenfassung:
a) Leute: Größtenteils freundlich. Größtenteils aber auch kein Wort Englisch. Dumm nur, dass wir kein Wort chinesisch sprechen. Zeichensprache also. Nein, doch nicht. Wir Europäer scheinen eine andere Gestik zu haben als sie.
Keine Ahnung, was sich da machen lässt.
b) Schrift: Wir sind froh um jedes der wenigen, englischen Worte. Von Zahlen ganz zu schweigen.
c) Verkehr: Hiermit erhebe ich offiziell Einspruch gegen das Urteil sämtlicher Westler, der asiatische Verkehr sei chaotisch. Ist er nicht! Er ist katastrophal und anarchistisch, beinahe sadistisch! Zitat Franko (Betreff: Straße überqueren): "If you´ve started once, do NEVER stop. Keep on going straight ahead!" Wie sollte man auch stoppen oder umkehren? Kaum einen Fuß auf der Straße, befindet sich hinter deinem Rücken auch schon ein Fahrrad, Mofa, Taxi, Bus, ... Solltest du länger als einen Augenblick stehen bleiben, landest du geradewegs auf Motorhaube bzw. Lenker. Zum Glück wird nicht gezögert zu hupen.
d) Essen: Noch kein verlässliches Urteil, da noch nichts "Richtiges" gegessen. Martin hat keinen Hunger, und ich hab Angst vor verdauungstechnischen Konsequenzen.
e), f), etc.) wird dieser Tage folgen. Wir gehen gleich noch ein wenig raus und gegen später früh ins Bett; die 30 Stunden wach dürften mittlerweile nicht mehr illusorisch, sondern überschritten sein.

Frankfurter-Flughafen, obszöne Frauen & eine Sprengstoffkamera

Ein weiteres kapitel vor dem beginn der reise.
Die zugfahrt verlief im gegensatz zu dem was folgen sollte sehr angenehm. Ohne probleme kamen wir nach zweifachem Umsteigen heil und pünktlich in frankfurt an.
Wir fliegen nach China! - kurz auf das Infoboard geschaut, China Airlines - Terminal 2. Auf auf, sattelt die hühner, es geht zum terminal 2.
Via bus und 10 minten später standen wir dann vor terminal 2 und einem kleinen infoboard, verzweifelt auf der suche nach unserem flug.
Nichts was auf unseren flug schließen lassen würde, keine flugnummer, kein Peking... auf gehts, wir suchen einfach mal so nach unserem check-in schalter und irren ein wenig rum, wir haben ja noch zeit. An einem infoterminal schauten wir nach unserem flug und oha, es gibt noch eine airline, die Air China heisst. verdammt hätte man uns das nicht gleich sagen können?! also kommando zurück! 30 minuten nach ankunft am flughafen standen wir also an genau dem punkt wo wir zuvor die falsche richtung eingeschlagen hatten. next try... Der schalter war schnell gefunden und unser gepäck wurde aufgegeben. dank einer kurzen anmerkung unserer körpermaße ( maßgeblich war eigentlich nur die größe ) hatten wir zwei bordingpässe mit notausgangsplätzen am fenster. sozusagen die bussinesclass der economyclass :-)
Trotz des brötchens das wir bereits auf der fahrt vernichtet hatten, bekamen wir ein wenig kohldampf und setzten uns nach draußen vor das terminal, wo kurze zeit später eine mit rock und bluse bekleidete frau sich auf den boden kauerte und den männern einiges abverlangte die an ihr vorbei kamen. schnell schlossen bussinesman und flughafenputzmann eine freundschaft die sich nur um die doch recht freizügige frau drehte. eigentlich konnte sich keiner ein schmunzeln verkneifen. so schnell wie die frau gekommen war, hatte sie aber auch schon ihre zigarette aufgeraucht und war gegangen. für uns wurde es auch langsam mal zeit in richtung boarding bzw sicherheitskontrolle zu gehen. Kurz die sieben sachen in die behälter geworfen und ab gings durch die "pieptür". schon erleichtert dass nichts gepiept hatte, wollten wir unsere sachen schnappen und los laufen. doch niemand hatte mit dem bombenbastler rainer gerechnet. auf seiner kamera, so fanden die sicherheitsleute auf den bildschirmen, sah man sprengstoffspuren. nebenan im büro wurde ein teststreifen über seine kamera gezogen, in ein analysegerät gelegt und 10 sekunden später wurden wir entlassen. lachend marschierten wir in richtung unseres terminals, so was passiert einem ja normalerweise nicht. aber es sollte noch nicht alles sein was wir am flughafen erleben würden. das gate wurde gefunden, während schon die ersten aufrufe durch die gänge schallten. anscheinend hatten noch 100 passagiere eine stunde vor dem abflug noch nicht eingecheckt. wir waren nun endlich an den fenstern unseres warteraumes angelangt und konnten den fensterputzer der pilotenkanzel unserer 737 bestaunen und wiegten uns in sicherheit. kurzer vergleich der tickets, 45 J und 45 L. wer das alphabet kennt und zählen kann, weiss das diese diese plätze dicht beieinander liegen müssen... bevor wir ins flugzeug einstiegen, wollte ich noch kurz für kleine königstiger. boardingpass kurz am eingang abgegeben und auf die toilette gegangen. noch zwei lollis im duty free shop geholt und zurück zum abteil. boardingpass in die hand bekommen und festgestellt dass mein name jetzt nicht mehr martin klug war, sondern reiner b. der auf sitz 61 D sitzt. nach einer kurzen diskussion mit dem personal und der erläuterung dass ich mit einem kumpel reise der neben mir saß und nach einem klobesuch plötzlich 20 reihen weiter weg sitze, wurde ein gewisser reiner b. aufgerufen sich doch bitte am schalter zu melden. er kam, er sah, und ich siegte. mein boardingpass hatte sich in sein hemd verirrt und ich hatte fälschlicherweise seinen bekommen. beide also glücklich dass wir unsere richtigen boardingpässe hatten, begaben wir uns auch kurze zeit später schon ins flugzeug wo wir nun gerade sitzen, mit herrlicher beinfreiheit.

Montag, 21. September 2009

Der Countdown bis zum Takeoff

Der erste Eintrag in unser "online-Tagebuch"
Endlich geht es los... Nachdem Rainer und Ich die letzten Tage damit verbracht haben unsere sieben Sachen zu sortieren, ordnen und festzustellen, dass der verdammte Rucksack immernoch zu schwer ist, sehen wir dem morgigen Tag recht entspannt entgegen. Lange fliegen, viel schlafen und die Vorfreude genießen.
Peking, wir kommen!