Donnerstag, 21. Januar 2010

Martin's update *updated*

Du willst Polizist werden? Du denkst du hast das Zeug dazu? Cambodia bietet dir die Moeglichkeit deinen Wunsch zu erfuellen! Zahle 10.000 $ und werde Polizist.


Hallo meine lieben Leser und LeserInnen :)

nachdem ich nun schon ewig nichts von mir hoeren liesse, hier kommt das lang ersehnte update.

ich befinde mich momentan in cambodia, stung trang, auf einer motorradtour. Nachdem ich in Phnom Penh etwas versackt bin habe ich einen deutschen getroffen mit dem ich dann am naechsten tag eine motorradtour geplant und am darauffolgenden tag gestartet habe. Elias, so sein name, kommt lustiger weise auch aus stuttgart. Wir haben uns eine 250cc in Phnom penh geliehen und sind aufgebrochen, die etwas kleineren und nicht so touristen ueberstroehmten provinzen zu erkunden.


Tour :

Tag 1:

Von Phnom Penh nach Kampung Cham ueber eine asphaltierte strasse.
Das Leben spielt sich Abends am Mekongufer ab. Zu techno rhythmen werden die gliedmassen eifrig gestreckt geschwungen, ganz so wie der coordinator es auf einer kleinen buehne vormacht.

Tag 2:

Von Kampung Cham nach osten in richtung snuol wo wir bei einem cafestop eingeladen wurden die nacht zu verbringen. Sehr nette und lustige mutter mit ihrer tochter bemutterten und fuetterten uns durch den abend. als es dunkel wurde, ratterte das aggregat hinterm haus los und es wurde hell. die obligatorische karaoke maschiene und fuer die bretterhuette vieeeeel zu grosse boxen erwachten zum leben und beschallten nicht nur das "haus" sondern die komplette gegend. viele menschen stroehmten in richtung cafe und luden ihre i pods, i phones und i sonstiges, waehrend sie schlecht vertonte martialarts filme anschauten. Nach einer etwas unbequemen nacht auf brettern und dem angebot ich solle eine der toechter heiraten, starteten wir dann in den 3ten tag.


Tag 3:

Von irgendwo gieng es nach Sen monorum auf einer guten dirtroad wie auch schon am tag zuvor. Auf der viel befahrenen strasse trafen wir einen anderen traveler, Ben aus england den wir dann nach 2 stunden wieder sahen. er schloss sich uns an, somit waren wir nun zu dritt. Da wir recht frueh angekommen sind, entschlossen wir uns noch einen der beruehmtesten wasserfaelle cambodias anzusehen. ueber eine nette dirtroad mit vereinzelten bruecken gieng es zum wasserfall wo die drei musketiere ( das sind wir ) uns, sagen wir mal etwas naeher kennen lernten. keine menschen seele war vor ort, nur der waerter der seinen wohl verdienten feierabend wollte stoerte unser nacktbaden am schluss :) Sen monorum war ein nettes plaetzchen mitten im nirgendwo. abends wurde es kalt, was bei kalten duschen und kaltem wetter nicht gerade die beste ausgangslage dafuer ist, mit nassen haaren abendessen zu gehen. deshalb wurde kurzerhand, nachdem wir um einen foehn gebeten hatte, ein feuer auf dem parkplatz des hostels gemacht an dem wir unsere haare wegbrannten und waermten.

Tag 4:

Mittlerweile kann man nicht mehr unterscheiden ob man schmutzig oder braun ist, da der dirt von der strasse sich bereits in die haut integriert hat und selbst mit einer kompletten seife unter der dusche eher mittelmaessig entfernen laesst. wir kommen uns verdammt hart vor, wenn wir von unseren 250cc bikes absteigen, mit verdrecktem shirt und hose da stehen, die helme abziehen, die letzten schweissperlen auf der stirn durch die sonnenstrahlen glaenzen, wir durch unser haar fahren und alle frauen im umkreis mit verstecktem laecheln uns beaeugen! jetzt weiss ich was ein richtiger mann ist :-D
Wir brachen recht frueh in richtung Kaoh Nhek bzw ban lung auf. in einer kurve bremste ben mit seiner vorderbremse und kuesste die dirtroad mit seinem ellenbogen. elias, der deutsche bretterte waehrend dessen einige 100 meter weiter davon ohne es zu bemerken. bis heute habe ich ihn nicht wieder gesehen. mit hilfe eines guides der eine andere touristengruppe kutchierte brachten wir ben zu einem arzt in sen monorom. nachdem seine wunde "gesaeubert" wurde gab ich ihm einen lolli zur staerkung und wir assen ausgiebig zu fruehmittag. Nach der staerkung fuhren wir, in gemaessigtem tempo in richtung kaoh nhek / ban lung.
In Kaoh Nhek begann die "strasse" abenteuerlich zu werden. sand, 30 cm breit und zahlreiche abzweigungen mitten im nirgendwo. natuerlich alles unbeschildert. gluecklicherweise brach die kupplung von bens bike weshalb wir nach wenigen minuten zurueck nach kaoh nhek mussten. 2 dollar fuer die reperatur und 1 dollar fuer die reperatur meines kaputten kettenglieds spaeter fanden wir ein bauernhof"guesthouse".

Tag 5:

Frueh morgends machten wir uns auf in das grosse abenteuer. ich fuhr vorraus, und besitze nun zurrecht den ehrentitel "PATH-FINDER". anhand der reifenspuren fanden wir sicher nach ban lung. wir verfuhren uns nur einmal, was nicht wirklich verfahren heisst, da der weg nur etwa 10 km laenger war ( was ca 2 stunden auf den "strassen" entspricht ). nachdem wir einen jungen mit ochsenkarren gefragt hatten deutete er in das dickicht von baeumen und sagte ban lung, ban lung. wir folgten seinem rat und fuhren ohne weg/strasse durch die verbrannte erde zwischen baeumen und straeuchern. gluecklicherweise fanden wir dann den "path" wieder und setzten unsere abenteuerliche reise, dieses mal wieder in die richtige richtung, fort. zwei grosse wasserflaschen giengen durch die holprige strecke verlohren, sodass wir uns ohne wasser mitten im nirgendwo, fernab von zivilisation wiederfanden und realisierten, dass so manche menschen wirklich zu tode kommen. ( das war jetzt etwas drastisch, aber die hitze und die pralle sonne in der steppe saugt einem den letzten tropfen wasser aus dem koerper )
Wir mussten einige flusstaeler durchqueren und so kam es, dass wir neben einem grossen wasserloch ein gut 3 meter langes krokodil sahen.
In ban lung fanden wir ein seeeehr nettes und hilfsbereites hostel. einer der brueder des besitzers brachte ihn zu einem arzt, waehrend ich vor erschoepfung das bett aufgesucht hatte und eingeschlief.

Tag 6

Bens handy waeckte mich um 6 uhr morgends auf. der arzt hatte ihm gesagt dass seine wunde in einem guten hospital unbedingt nocheinmal gesaeubert werden muesste da sich der dreck bereits unter die haut gemogelt hatte. so verliess mich ben an diesem tag. der letzte musketier ist von nun an auf sich allein gestellt. zu allem uebel wurde mein tagebuch aus meiner tasche geklaut. ich bin wirklich sauer, da geld und andere wertgegenstaende nur materielle dinge im leben sind, so verliehre ich aber erinnerungen und gefuehle die ich waehrend meiner reise hatte. an diesem tag war mir nicht nach weiterfahren zumute... ich blieb in ban lung und fuhr zu einem nahegelegenen see um ein bad zu nehmen.

Tag 7

die strasse von ban lung nach siem pang ( nord westlich ) war noch schlechter befahrbar als die vorherigen. die tour gieng durch knietiefe fluesse und seen, ueber 30 cm schmale holz"bruecken" und durch dichtesten urwald. ich moechte es nicht tortur nennen, aber als ich ankam und meine eisgekuehlte coke schluerfte, schwanden jegliche kraefte von mir. mit staebchen essen wurde zur unloesbaren aufgabe! und so musste ich das erste mal waehrend meiner reise eine gabel ordern.
ich lernte noch einen 40 jaehrigen arzt kennen der sich mit bruchstieckhaften englisch verusuchte, mit mir zu unterhalten.

Tag 8

der arzt fuhr mit mir eine kuerzere strecke durch urwald und fluesse nach stung treng, wo ich mich jetzt befinde. das erste mal seit 5 tagen habe ich asphaltierte strassen vor mir. meine muskeln bedanken sich!
hier habe ich auch mit einem polizisten gesprochen, der mir nach 2 stunden anbot fuer 10.000 $ polizist zu werden.... als ich ihm darauf sagte, dass ich nicht wuesste was das gesetz in cambodia sagt, antwortete er mit einem kleinen laecheln, dass es auslegungssache des polizisten sei. WELCOME TO ASIA


Tag 9

nach kratie über eine langweilige asphaltierte straße.... aber kurz vor kratie gieng dann doch noch ein kleines wegchen, direkt am mekong durch kleine dörfer. im norden, unweit von kratie entfernt, zwischen ein paar kleinen inseln befindet sich eine wohlfühloase aus bambus auf der sich die einheimischen tummeln und in hängematten vor sich hinschlummern. kratie ist eine nettes städtchen am mekongufer ( an dem man sich trifft um cafe oder das abendbier zu trinken ).

Tag 10

zurück nach phnom penh, um ben vielleicht vor seinem flug noch zu treffen, was aber nicht gelang.

PS :
vietnam war grossartig, auch wenn ich die touristenueberfuellten orte nicht wirklich so geniessen konnte. weihnachten und sylvester habe ich in ho-chi-minh-city verbracht, mit einem kleinen ausflug ins mekong delta zu den schwimmenden maerkten.

bilder vom trip etc folgen sobald ich wieder in phnom penh bin.

stay tuned and be safe

best wishes

martin